Nicht nur daß alles teuerer wird in 2022, nein nun steigen auch noch die Tierarztkosten ab Oktober 2022 massiv an. Dass dies nach 20 Jahren mal passiert war abzusehen, doch ob daß für das Tierwohl der aktuell beste Schritt war ist im Netz heftig umstritten, wenn natürlich auch für Tierärzte die Ausgaben steigen. Aber für wen steigen die Kosten nicht. Lasst uns mal einen Blick darauf werfen wie hoch nun bestimmte Leistungen honoriert werden und ob sich vielleicht nicht doch eine Tierkrankenversicherung lohnen würde.
Tierhalter aufgepasst: Die Tierarztkosten steigen ab Herbst 2022 immens an.
Hohe Tierarztkosten, was ist der Grund?
Erstmals seit 1999 wird die Gebührenordnung für Tierärzte aktualisiert. In ihr ist festgelegt, für welche Leistung Tierärzte wie viel berechnen dürfen – und an diesen Kosten hat sich seit 20 Jahren nichts geändert.
Wie hoch steigen dabei die Tierarztkosten?
Durch die vom Bundesrat genehmigte Neuregelung müssen wir Tierbesitzer ab Oktober 2022 tiefer in die Taschen greifen um unseren “Familienmitgliedern” ein gesundes, fittes Leben zu ermöglichen.
Laut der Thüringer Tierarztkammer kostet dann eine normale Hundeuntersucherung um 10€ mehr, also nun 23,60€ gegen vorher 13,6€, das sind ca. 73,5% Erhöhung. Die Kosten für eine Impfung werden sogar von 5,77€ auf 11,5€ fast verdoppelt, ca. 99%.
Die folgende Tabelle soll euch den Preisanstieg für Behandlungen ab Oktober 2022 mal verdeutlichen.
| Behandlung | Kosten Alt | Kosten Neu |
|---|---|---|
| allgemeine Untersuchung vom Hund | 13,6€ | 23,6€ |
| allgemeine Untersuchung bei der Katze | 9€ | 23,6€ |
| allgemeine Untersuchung bei Schweinen und Rindern | 12,8€ | 20,5€ |
| Impfung | 5,77€ | 11,5€ |
| Röntgen | 26,35€ | 32,07€ |
Wer die Kosten und die Gebührenordnung genauer studieren möchte, hat unter diesem Link die Möglichkeit. Kabinettfassung Tierärztegebührenordnung
Aber warum steigen teilweise die Kosten um das Doppelte?
Dabei haben Studien ergeben, daß die bisherigen Preise dafür nicht mehr ausreichen.
Die Minute kostet ca. 2,25€
Und wieviel soll der Tierarztbesuch jetzt kosten? In der GOT sind keine pauschalen Preise aufgeführt, sondern Gebühren für einzelne Behandlungsschritte. Leistungen können mit dem 1–3-fachen Satz berechnet werden.
Die neue Gebührenordnung und die damit verbundene bessere Bezahlung sollen einerseits den Tierarztberuf wieder attraktiver machen und gleichzeitig verhindern, dass Tierarztpraxen schließen müssen. So gibt es in manchen Regionen Deutschlands regelrechte Versorgungslücken, was die Betreuung von Nutz- und Haustieren betrifft. Des Weiteren möchte man modernen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Rechnung tragen und gestiegenen Praxiskosten etc. entgegenwirken. Studien hatten zuvor ergeben, dass die aktuellen Gebühren hierfür nicht mehr ausreichen.
Welche Gefahren birgt die Erhöhung der Tierarztkosten?
Der deutsche Tierschutzbund sorgt sich, dass durch die höheren Kosten viel mehr Tiere im Tierheim abgegeben werden, weil sich die Tierhalter den Tierarztbesuch nicht mehr leisten können, gerade jetzt wo die Inflation ungeahnte Höhen erreicht. Oder die Tiere werden nicht mehr behandelt und müssen daher großes Leid erfahren.
Dieses wird in der Landwirtschaft vermutet, als Beispiel sind hier männliche Kälber zu nennen, die Gefahr daß sie unbehandelt bleiben, da es sonst einen finanziellen Verlust für den Landwirt bedeutet, ist sehr Groß.
Tipps gegen steigende Tierarzthonorare:
Hier kann man eigentlich nur 2 Möglichkeiten nennen, diese wären.
- ein Finanzpolster schaffen
- Tierkrankenversicherung abschließen.
Der letzte Punkt ist aber mit Vorsicht zu genießen. Nicht alle Versicherungen haben die gleichen Leistungen inbegriffen, zudem kann ein Beitritt an bestimmte Bedingungen geknüpft sein, z.B. wenn es sich bei dem zu versichernden Hund um eine krankheitsanfällige Rasse (z.B. Mops) handelt.
Solltet ihr eine Versicherung im Auge haben, bitte liest die Konditionen richtig gut durch, nicht daß es am Ende zu bösen Überraschungen kommt.
Hundeversicherungen incl. OP Versicherungen sind ab ca. 50€ monatlich zu versichern, klingt erstmal viel, doch wenn man ein paar Medikamente und die jährlichen UNtersuchungen rausrechnet, dann wären bereits 2 Monatsbeträge bezahlt. Insgesamt kann man bis 1500€ jährlich Erstattung bekommen.
Bei 75€ monatlich hat man dann den Premium Schutz bis zu 3000€ Erstattung und incl OP Versicherung Premium.
Bei knappen 100€ im Monat hat man Erstattungen ohne Limit.
Überlegt es euch gut und rechnet es euch persönlich durch, schaut natürlich auch auf die Punkte wo bestimmte Rassen oder Krankheiten ausgeschlossen werden, versichert zu werden.
Wie hat eine Tierarztkostenrechnung auszusehen?
- das Datum der Erbringung der Leistung
- die Tierart, für die die Leistung erbracht worden ist
- die Diagnose
- die berechnete Leistung
- den Rechnungsbetrag
- die Umsatzsteuer.
Entschädigungen, Barauslagen, Entgelte für Arzneimittel und verbrauchtes oder abgegebenes Material nach Absatz 2 sowie Wegegelder sind, soweit sie nicht in den Gebührensätzen des Gebührenverzeichnisses enthalten sind, gesondert auszuweisen. Im übrigen ist die Rechnung auf Verlangen des Zahlungspflichtigen aufzugliedern.
Unser Tipp: Prüft für eure Rasse die monatlichen Kosten und liest euch das kleingedruckte einer Krankenversicherung durch und entscheidet dann nach eurem Ermessen ob ihr sie abschließt oder nicht, aber bitte denkt daran behandelt euer Haustier wie ein Familienmitglied. Lieber monatlich eine kleinere Summe zurücklegen als einmal einen großen Beitrag der den Geldbeutel sprengt und das Tier leiden mus.
