Die 10 Probleme im Alltag und wie dir die Hundetherapie dabei helfen kann, klären wir in diesem Artikel auf.
Solltest du das Vorwort zu diesem Thema noch nicht gelesen haben, empfehle ich dir dies nachzuholen. (wäre wichtig damit die Zusammenhänge klarer werden)
Welches Problem hast du und wie kann dir dein Hund als Therapiehund behilflich sein?
Natürlich sind die Probleme so individuell wie jeder Mensch einzigartig ist. Wir haben einen ganzen Warenkorb unterschiedlicher Schwierigkeiten im Leben. Deshalb wollen wir uns über eine Problemliste an das Thema wagen: Wie kann uns die Hundetherapie helfen?
Problem Nr. 1: Bist du kontaktarm?
Der klassische Therapeut bei Kontaktschwierigkeiten ist der Hund. Du hast absolut Probleme, Frauen oder Männer anzusprechen? Mit Hund geht das automatisch. Da brauchst du nicht mal selbst aktiv zu werden.
Was denkst du, wie viele Flirts sich schon über den lieben Vierbeiner ergeben haben? Partnerschaften und Ehen sind geschlossen worden, weil man sich über Hasso und Kyra nähergekommen ist.
Schaue dich nur einmal um: Hundebesitzer sind nie allein; schnell ergibt sich ein Small Talk – wie auch am Kinderwagen „Och wie süß ist denn die Kleine!“ – „Der, bitte!“ – Beim Hund läuft es ähnlich; hier mal ein typisches Gespräch unter Herrchen und Frauchen:
„Och ist der aber süß! Er oder Sie? Wie alt ist er denn und wie heißt er? – Gerade mal ein Jahr! – Und noch sehr verspielt! Welche Rasse ist es denn genau?
Sind Sie öfter hier im Wald? Lassen wir die Beiden doch einfach mal rumtoben. Was machen Sie sonst so, haben Sie viel Zeit für Ihren Bello?
Nehmen Sie ihn mit ins Büro? Welches Futter geben Sie ihm? Sollen wir uns mal zum gemeinsamen Spaziergang treffen?“ Diese Art von Anbaggern ist so unverfänglich; Du brauchst dich nicht mal zu verstellen und hast ein freies „Schußfeld“.
Mit Hund findest du leichter Anschluß, begegnest Menschen offener und du bist einfach sympathischer. Und wenn es nur ein kurzes „Hallo“ unter Hundehaltern ist.
Dazu kommt, daß Hunde immer daran interessiert sind, fremde Menschen zu beschnüffeln. Herrchen kann also gar nicht anders, als sich Ihnen zuzuwenden.
Über das Tier kommt man immer ins Gespräch. Es ist auch eine gute Übung für Menschen, die kaum andere ansprechen können: Gehe mit deinem Hund raus und lasse dich ansprechen; das macht Mut.
Der Hund ist unverfänglich. Es ist ein Unterschied, jemandem ins Gesicht zu sagen: „Du ich find Dich toll; treffen wir uns mal?“ oder: „Ihr Hund sieht aber niedlich aus, echt sympathisch!“
Über den unverfänglichen Hunde-Talk findest Du auch leicht heraus, ob Dein Gegenüber Dich mag oder nicht. So kann man über den Vierbeiner viel mehr testen als nur die Hundeliebe.
Bei den Kontakten geht es aber nicht nur um Liebe, Sex und Partnerschaft. Manche Menschen suchen einfach nur einen Gesprächspartner oder jemanden, der mit ihnen etwas unternimmt: spazieren gehen, Karten oder Schach spielen, Kaffee trinken, verreisen, tanzen, Fahrrad fahren und so weiter.
Der Hund ermöglicht Dir einen leichteren Zugang zum anderen Geschlecht – und vielleicht sogar mehr; ihn setzt Du als Sympathie-Gradmesser ein.
Über Deinen Dackel erfährst Du, ob Dein Ansprechpartner auch etwas für Dich übrighat. Und er hilft Dir bei zahlreichen anderen Verabredungen.
Last but not least tauschst Du dich über Futter und Erziehungsmethoden aus; Hundekrankheiten und Tierärzte sind weitere Gesprächsthemen. Manchmal auch: „Machen wir Babies?“ (natürlich Hunde-Babies!). Mit Hund überwindest Du deine Kontaktschwäche.
Problem Nr.2: Bist du vielleicht einsam?
Hast Du Deine Partner verloren? Sind die Kinder aus dem Haus? Gehen Dir die Mitmenschen aus dem Weg? Hast du dich selbst zurückgezogen, dein soziales Netzwerk vernachlässigt oder gar aufgegeben? Sind gute Freunde weggezogen oder gestorben?
Plötzlich stehst Du ganz allein dar und hast niemanden mehr um dich herum. Es gibt viele Gründe für Einsamkeit. Man mag sich selbst nicht mehr im Spiegel ansehen, ist stark übergewichtig, unattraktiv, pflegt sein Äußeres gar nicht mehr, hat vielleicht sogar ein körperliches Leiden und humpelt.
Irgendwie hat man Angst vor Ablehnung und wagt es erst gar nicht mehr, anderen Leuten zu begegnen. Vielleicht hast Du auch Deine Arbeitsstelle verloren. Du verkriechst Dich in Deine eigenen vier Wände und gehst erst gar nicht mehr raus – warum auch?
Deine Partnerin oder Dein Partner hat Schluß gemacht. Du hast finanzielle Probleme – vielleicht steckst Du sogar gerade mitten einer Privatinsolvenz. Wohin solltest Du jetzt auch gehen?
Geld hast Du keins; selbst einen Kaffee kannst Du Dir nicht mehr leisten.
Hier hilft als erste Soforthilfe ein Begleiter – vielleicht aus dem Tierheim. Gehe einmal dorthin, und Du wirst dich spontan in ein Wollknäuel oder einen drahtigen Terrier verlieben. Wenn Du sonst keinen mehr magst, diese Tiere lieben Dich und sind dankbar, einen neuen Partner gefunden zu haben.
Ein Hund spürt Deinen Kummer, Deine Einsamkeit. Was meinst Du, wie Du dich fühlst, wenn der zufrieden seinen Kopf auf Deinen Oberschenkel ablegt?
Hunde sind gute Gesprächspartner; sie hören zu, und ihnen kannst Du alles erzählen, ohne daß es an der nächsten Straßenecke ausposaunt wird.
Vierbeiner haben ein feines Gespür für Herrchens Leiden, auch für seine psychischen. Du hast schon seit Wochen oder Monaten keinen Gesprächspartner mehr – jetzt kannst Du stundenlang mit ihm quatschen. Manchmal geben Tiere auch Laute von sich, die Dir sagen:
„Ja, ich verstehe Dich, aber ich bin doch bei Dir!“ Nichts ist schöner, als wenn Dein Begleiter zufrieden seinen Kopf in Deinen Arm legt. Es ist ein so herrliches Gefühl der vollkommenen Hingabe, des Vertrauens, der Geborgenheit und Dankbarkeit.
Mit Hund bist Du nie einsam, deshalb ist die Hundetherapie die Nummer 1 in deinem Leben.
Problem Nr.3: Hast Du Angst vor dem Tod?
Viele Menschen fürchten sich davor, allein zu sein und dann ausgerechnet einen Herzinfarkt zu erleiden. Sie haben regelrecht Angst vor dem Tod – und niemand ist in ihrer Nähe, der helfen könnte. Die wildesten Gedanken kreisen um sie herum. „Wie sichere ich mich ab? Dann lassen sie Notklingeln installieren, vereinbaren Klopfsignale oder tragen einen Alarmgeber ständig um den Hals.
Solche Menschen treibt eine Panik vor dem plötzlichen, hilflosen Tod. Dabei vergessen die meisten, daß man in der Regel bereits zehn Sekunden nach einem Infarkt das Bewußtsein verliert und gar nichts mehr machen kann. Besser wäre es, die ersten Notfall-Maßnahmen zu kennen und anzuwenden.
Wie oft ist es passiert, daß Menschen mit bekannten Rückenproblemen durch Verrenkungen in der Badewanne einen Bandscheibenvorfall erleiden und sich gar nicht mehr bewegen können. Oft liegen sie stunden- oder sogar tagelang in dem dann erkalteten Wasser.
Ja, leider sind auch schon alleinstehende Menschen nach Tagen in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden. Gegen all das hilft ein Hund!
Ja, schüttel nicht mit dem Kopf, denn es stimmt. Hunde können Hilfe holen. Sie bellen so lange, bis die Nachbarn die Polizei rufen. Ob Du einen Infarkt oder Schlaganfall erlitten hast, durch Über- oder Unterzucker ins Koma gefallen bist oder zu Boden gestürzt, Feuer in Deiner Wohnung ausbricht und Qualm Dich zu ersticken droht – ein Hund ist Dein Retter in der Not. Du brauchst also keine Angst zu haben, denn der Vierbeiner paßt schon auf. Er schlägt Alarm oder ist so clever, daß er sogar die Tür öffnen kann.
In alten Fernsehserien hat man das gut sehen können: Herrchen fällt vom Pferd oder ist durch einen Schuß verwundet worden und Langhaarcollie Lassie rennt über Kilometer, bellt vor dem Haus so lange, bis jemand mitkommt, den der Hund direkt zum Verunglückten führt.
Ein interessantes Buch für Tierunterstützende Therapie findest du übrigens hier.
Vierbeiner sind so intelligent: Sie spüren ganz genau, wo Gefahr im Verzug ist. Der Hund an Deiner Seite nimmt Dir die Angst vor dem Tod. Du bist quasi in sicheren Händen.
Dazu kann man dem Hund auch einiges antrainieren, nämlich wie er die Türklinke herunterdrückt, wenn Du hilflos auf dem Boden liegst. Hunde erschnüffeln auch schon im Vorfeld Gefahren, etwa wenn Du Zucker hast; selbst Krebs riechen sie und werden unruhig. Man bringt ihnen bei, eine kurz bevorstehende Unterzuckerung mit Koma zu spüren und Herrchen durch ein bestimmtes Verhalten dazu zu bringen, schnell ein Stück Traubenzucker zu essen oder einen süßen Saft zu trinken. Lege also mit Hund Deine Angst vor dem Tod getrost beiseite.
Es gibt ja solche Hypochonder, die an jeder Ecke den Tod lauern sehen. Aber auch der ganz normale Wahnsinn wie Gedanken an Feuer, Herzinfarkt oder Unfall sind nicht von der Hand zu weisen.
Sie kommen immer dann verstärkt wieder aufs Radar, wenn gute Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen plötzlich gestorben sind. Und das passiert unweigerlich. Schlimm sind die Gedanken, wenn Verstorbene etwa im gleichen Alter wie man selbst waren. Gestern hat man noch mit jemandem gescherzt und heute Morgen ist er schon tot. Oder man erfährt, daß ein allein lebender Bekannter vor dem Fernseher gestorben ist und der erst Tage später vom Hausmeister aufgefunden wurde – oh wie schrecklich! Wenn Du selbst dann auch noch allein lebst, macht Dich so etwas rasend.
Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herzinfarkt, vor Ohnmacht oder dem Ausrutschen im Bad? Du hast Angst davor und das wird zum Problem. Was bietet Schutz vor solchen Situationen? Du grübelst und suchst nach Lösungen – ein Alarmknopf vielleicht, ein Handy um den Hals, Klopfzeichen zum Nachbarn – ein Hund ist die Lösung Deines Problems.
Er gibt Dir das Gefühl, beschützt zu werden und im Notfall Hilfe herbei zu bellen. Das muß Dich doch beruhigen. Du brauchst keine Angst mehr vor dem Tod zu haben, denn Du hast jetzt einen treuen und zuverlässigen Begleiter an Deiner Seite. Das Problem wäre also mit Wuffi erledigt und die Hundetherapie wieder mal erfolgreich.
Bleibe Up To Date
Problem Nr.4: Bist du krank oder übergewichtig?
Übergewicht ist die Zivilisationskrankheit Nummer ein. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat zu viele Pfunde auf den Rippen. Wir essen im Prinzip immer noch so viel, wie unsere Vorfahren, die dafür aber zehn Stunden am Tag hart schufteten und das auch brauchten.
Sie haben mit Muskelkraft die Felder bestellt, Bäume gefällt, Eisen geschmiedet, Heu und Stroh eingefahren, von Hand Häuser gebaut und dergleichen mehr. Wir haben heute jedoch, maschinelle Helfer und brauchen oft nur den Knopf zu drücken. Dafür muss ich aber nicht 3.000 oder 5.000 Kalorien zu mir nehmen, 2.000 reichen auch.
Weil vieles automatisiert ist, bewegen wir uns auch nicht mehr ausreichend, Folge: Wir legen an Gewicht zu, unsere Knochen haben mehr zu tragen, Rückenschmerzen und Gelenkprobleme nehmen zu. Es ist ein Teufelskreis der modernen Zivilisation: Bewegungsmangel- und Übergewicht-Krankheiten.
Dagegen hilft vor allem ein Hund. Denn der zwingt Dich täglich mehrmals raus zum Gassigehen, bei Wind und Wetter – ob Du willst oder nicht. Der Vierbeiner hält Dich in Bewegung, nicht nur, wenn Hasso mal muss.
Er will gefordert werden, nach Stöckchen rennen, durch Wald und Wiesen marschieren – er zieht Dich schon mit, keine Sorge. Diese tägliche Bewegung tut Dir und Deiner Gesundheit gut, hält die Gelenke geschmeidig und läßt Dich nicht zu einer faulen, fetten Couch Potato werden. Frische Luft stärkt Deinen Kreislauf sowie die Abwehrkräfte (Immunsystem).
Wie viele Ausreden finden wir, um nicht vor die Tür zu gehen? „Das ist ja ein Sauwetter, da schicke ich nicht mal den Hund nach draußen!“ – gibt´s nicht mehr. Der Hund wird so lange jaulen und Dich„belästigen“, bis Du dir den Friesennerz übergestreift hast und mit ihm durch den Regen marschierst.
Die Hunde fordern gnadenlos ihre Rechte ein. Du wirst es erleben wie schnell du nachgibst – und am Ende fühlst Du dich sehr wohl dabei. Deine Gesundheit verbessert sich spürbar – mit Hund! Deinen Rettungsring verlierst Du nicht nur durch gesundes Essen, sondern unbedingt gehört regelmäßige Bewegung mit dazu.
Mindestens dreimal pro Woche solltest Du an Deine Belastungsgrenze kommen – grob gesagt: schwitzen -, erst dann verbrennt Dein Körper auch Fett und baut Muskeln auf.
Also animiere Dich und Deinen Hund zu ein paar Höchstleistungen, zum Beispiel zu einem Dauerlauf, Joggen, Hüpfen über Balken oder Baumstämme im Wald; fahre mit dem Rad und Bello läuft daneben mit; gehe zum Hunde-Übungsplatz und laufe mit Amadeus um die Fähnchen herum, hüpfe über Hindernisse und sprinte über kleine Brücken. Dann bleiben nämlich Herrchen und Tier fit. Hier hat dann ebenfalls die Hundetherapie wieder ihren Dienst erfüllt, oder etwa nicht?
So erziehst du deinen Hund zum optimalen Begleiter
Problem Nr.5: Wird ein Bekannter vermißt?
Du weißt, daß Hunde Menschen riechen können. Nun hast Du seit Wochen von einem nahen, lieben Verwandten kein Lebenszeichen mehr gehört; Du hast also ein dickes Problem, weil Du ihn vermißt.
Du weißt nicht, wie es ihm geht. Ist er entführt worden? Hat er sich was angetan? Ist ihm etwas passiert – ein Unfall vielleicht und er liegt hilflos im Krankenhaus?
Neben all den Rettungs- und Suchmaßnahmen der Polizei, Feuerwehr und sonstigen Helfer kann dir jetzt eine besondere Fähigkeit von Hunden zugutekommen: Nimm ein paar Kleidungsstücke des oder der Vermißten und lasse den Hund daran intensiv schnuppern.
Dann gibt sein Hundeführer Befehl, diesen Geruch zurück zu verfolgen und so eventuell den Vermißten aufzuspüren.
Nicht immer gelingt das auf Anhieb, doch manchmal ist es schon hilfreich, wenn die Spürnase eine Richtung vorgibt.
Wir Menschen können dann logisch kombinieren und weiterdenken, Schlüsse daraus ziehen, Berechnungen anstellen. Der Hund ist in dem Fall die Grundlage, unser Ausgangspunkt.
Er hilft uns entscheidend weiter – und wenn es manchmal nur das Aufspüren der Leiche ist. Wir bekommen auf jeden Fall Klarheit und wissen, woran wir sind.
Der Fall klärt sich dank Hassos feinem Geruchssinn auf – eine wichtige Problemlösung also.
Problem Nr.6: Bist du Blind oder Gebrechlich?
Stellen dir vor, Du wärst blind und hättest niemanden an Deiner Seite. Dann wärst Du nicht nur hilflos, sondern könntest Dein eigenes Leben gar nicht bewerkstelligen.
Gottseidank gibt es ausgebildete Blindenhunde, die dich nach draußen begleiten und sogar über Straßen führen, dich vor Gefahren warnen – und dich schließlich doch wieder am Leben teilhaben lassen.
Blindenhunde ersetzen Menschen, sind wie eine Begleitperson. Weil sie so viel gelernt haben, dauert ihre Ausbildung auch etwa drei Jahre, bis sie einen Blinden selbständig führen können, sicher durch den Straßenverkehr lotsen und völlig ruhig begleiten.
Diese Ruhe überträgt sich auch auf den Patienten. Das gilt natürlich auf für andere Behinderungen, etwa wenn Menschen nicht mehr gehen können und ständig auf Begleitung angewiesen sind.
Geschulte Vierbeiner ersetzen hier glatt ein menschliches Wesen; und nebenbei kann der Behinderte seinen treuen Begleiter streicheln und fühlt so wohlige Wärme, innige Zuneigung. Einsamkeit ist wie weggeblasen.
Therapeutische Tiere wie Hunde dürfen sogar mit ins Alters- oder Pflegeheim genommen werden, ja, sie darf man auch mit in die Flugzeugkabine nehmen; sie sind wie Begleitpersonen. In solchen Fällen ist man wirklich dankbar für eine solche Problemlösung.
Stell Dir im umgekehrten Fall die Situation einmal ohne Hund vor: Es müßte erst eine Person gefunden werden, die mit der Erkrankung vertraut ist. Ihr muß quasi jeder Handgriff, jede Hilfsbedürftigkeit erklärt werden.
Ein Hund hat das in seinem Lernprogramm und kann später als Therapiehund für Blinde da sein.
Problem Nr.7: Hast du Zucker?
Immer wichtiger werden speziell ausgebildete Hunde für Diabetiker. Diese Erkrankung ist heimtückisch, weil man sie erst mal nicht bemerkt.
Wenn man etwas spürt, ist es oft zu spät und nicht mehr rückgängig zu machen. Das besondere Problem bei Zuckerkranken (überwiegend so genannter Alterszucker oder Diabetes mellitus Typ 2) liegt darin, den Zucker richtig einzustellen – durch Ernährung, Bewegung und Tabletten oder Insulin.
Mal ist der Zucker zu hoch (wenn man an Torten und Pralinen genascht hat), mal ist er zu niedrig, wenn man seine Medizin genommen, dann einen ausgedehnt Waldspaziergang unternommen und vielleicht noch wenig Kohlenhydrate zu sich genommen hat.
Im letzteren Fall nennt man das Unterzuckerung, und die ist wirklich gefährlich. Denn sie kann den Diabetiker ins Koma befördern. Ist man dann auch noch allein, ist Hilfe kaum in Sicht.
Koma-Diabetiker sind so schon zu Tode gekommen, weil niemand die mißliche Lage auch nur erahnen konnte.
Nun gibt es neben zahlreichen Ausbildungsprogrammen für Hunde auch eins, daß auf diese spezielle Situation der Diabetiker eingestellt ist.
Hunde können schnuppern, bevor Herrchen umkippt; sie riechen die drohende Unterzuckerung, das bevorstehende Koma und schlagen Alarm – in Richtung Hilfe, aber auch für den Patienten selbst, der dann schnell ein Stück Traubenzucker ißt oder einen süßen Saft trinkt.
Das treibt ganz schnell den Zuckerspiegel wieder hoch – auf Normal also, Koma und Unterzuckerung sind so gestoppt. So kann ein entsprechend ausgebildeter Vierbeiner zu einem sehr wichtigen
Therapiehund für den Diabetiker werden.
Problem Nr.8: Plagen Dich Rückenschmerzen, Kniegelenke?
Eine Krankheit kommt selten allein; meist spricht man von einem metabolischen Syndrom:
Man hat gleich einen ganzen Fächer von ineinander übergreifenden Erkrankungen: Bewegungsmangel, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes, Knochenprobleme. Unser Stützapparat (Wirbelsäule), der für den aufrechten Gang des Menschen sorgt, muß schon manchmal viel aushalten.
Ersetzt man mal den dicken Bauch durch einen Sack Kartoffeln, dann hat man eine Ahnung davon, was unsere Wirbelsäule täglich zu schleppen hat.
Da bleiben natürlich Rückenschmerzen nicht aus. Übergewicht schlägt aber zuerst auf die Gelenke; wenn die nämlich dauernd überbeansprucht werden, verbrauchen sie die so genannten „Schmierstoffe“, den Knorpel, der sie elastisch hält.
Dann wird für einen Übergewichtigen jede Treppenstufe zum höllischen Schmerz – bis sich Arthrose entwickelt und die Gelenke zum chronischen Dauerproblem werden.
Rückenschmerzen und Gelenkproblemen beugt man besten mit regelmäßiger Bewegung vor, und wer sorgt für ausreichend Sport? Der Therapiehund natürlich! Er treibt Dich zu regelmäßigem Sport und sorgt so für Gesundheit und beugt Knochenproblemen vor.
Problem Nr.9: Lernt Dein Kind schlecht oder liest es nicht gern?
Therapiehunde sind wahre Motivationskünstler; das weiß man nicht erst, seitdem sie Senioren im Altenheim erfreuen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß Vierbeiner unsere Kleinen dazu ermuntern, besser zu lernen, zu lesen und zu rechnen. Das ist so ähnlich, als ob man mit einem behinderten Kind eine Delfin-Therapie macht oder so genanntes therapeutisches Reiten.
Tiere ermuntern, weil Kinder gerne mal das Fell streicheln wollen. Hunde sehen ja so süß aus.
Ist ein Hund in der Nähe, lernen die Kleinen viel bereitwilliger; sie konzentrieren sich aufs Lesen und sprechen flüssiger, rechnen Zahlen exakter zusammen. In Versuchsreihen hat man die Ergebnisse mit Hund und ohne Hund bewertet.
Erstaunliche Resultate belegen, daß mit Hund mehr bei rauskommt. Hast Du also ein Problem mit Deinem Kind, das keine Lust am Lernen hat, dann muß ein Vierbeiner in die Familie. Laß Die Kleinen doch mal vorlesen, wenn Wuffi daneben auf dem Boden liegt und schnurrt.
Sage Deinem Kind, daß es dem lieben Vierbeiner mal etwas vorlesen soll, der sich doch so langweilt. Und wenn mal wieder die Lust an den Hausaufgaben fehlt, dann muß das liebe Tier in die Nähe.
So motiviert man den Nachwuchs und löst das Problem mit der Lernblockade.
Problem Nr.10: Bist du verantwortungslos?
Hast Du ein Problem damit, verantwortlich zu handeln? Du übernimmst für nichts eine eigene Verantwortung, sondern schiebst alles immer anderen zu?
Dann wird es aber höchste Zeit, daß Du endlich Dein Leben in die eigenen Hände nimmst. Trage Verantwortung – zum Beispiel für einen Hund. Nicht umsonst ist ein kleiner Vierbeiner, wenn Kinder ihn sich wünschen, ein Paradebeispiel dafür, wie man langsam an ein verantwortliches Handeln herangeführt wird.
Wer sich einen Hund wünscht, muß für ihn sorgen, ihn pflegen, mit ihm regelmäßig rausgehen und bei Krankheit einen Tierarzt aufsuchen. Vor allem muß man Gefahren von dem Tier fernhalten, weil ein Hund einfach auf die Straße rennt, wenn er auf der anderen Seite einen Artgenossen sieht.
Du mußt ihn erziehen, konsequent sein, ihm nur das Futter geben, das ihm zusteht und nicht ständig mit Essensresten vom Tisch füttern. Du bist ja schließlich auch verantwortlich für die Gesundheit Deines Vierbeiners. Natürlich gibt es auch Psychologen-Meinungen darüber, daß es auch ein Leben ohne Verantwortung geben kann. Ob das allerdings in der Konsequenz immer gut geht, ist höchst zweifelhaft.
Warum sollte man also nicht Verantwortung lernen – mit Hund natürlich? Es ist nie zu spät, Dinge zum Positiven hin zu verändern. Und schließlich bringt ein verantwortungsloses Leben doch immer Probleme.
Ein kluger Ratschlag ist „Stay away from problems!“ – denn sie verursachen nur Stress. Willst du also angenehmer leben, ohne ständige Auseinandersetzung mit Problemen, dann fang endlich an, Verantwortung für Dich und deinen Hund zu übernehmen. Das ist der erste Weg zur Besserung. Du wirst sehen: Du lebst angenehmer und länger.
Dies waren unsere ersten 10 Probleme bei denen dir ein Hund als Therapiehund oder Therapeut nützliche Dienste leisten kann.
Keine Sorge wir haben weitere Problemfälle für dich gesammelt, bist du schon gespannt?
Hier geht es zum 3.Teil – Der Hund als Seelenklempner