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HundeHundeerziehung

Leinenaggression – wie kommt sie zustande und was kann man dagegen tun

Leinenaggression beim Hund - Hilfe für aggressive Hunde

Wer kennt das wohl nicht? Hunde und die Leinenaggression, aber wie kommt diese überhaupt zu Stande, was schafft Abhilfe, wie kann ich bei einer Begegnung mit anderen Hunden ruhig und ohne Furcht bleiben, mein Hund ist im Freilauf verspielt und liebevoll, ist er aber an der Leine und trifft andere Hunde oder Menschen wird er zum richtigen “Zombie”. Er flätscht die Zähne und zieht an der Leine, daß ich ihn kaum noch halten kann.

Wann spricht man von Leinenaggression?

Von einer Leinenaggression gegenüber Menschen spricht man, wenn sich dein Hund beim Anblick eines Menschen bellend in die Leine wirft und daran zieht wie ein Irrer. Er führt sich auf wie ein Verrückter. Ebenso kann diese Leinenaggression bei Hundebegegnung stattfinden, dies ist dasselbe wie oben beim Menschen beschrieben, nur das Gegnüber ist ein Artgenosse.

Es gibt aber auch die territoriale Leinenaggression, hier spricht man dann davon, daß dein Hund einfach sein markiertes Revier vor allen anderen aggressiv verteidigen will.

Als Beispiel eine wahre Begebenheit einer Frau mit einem eigentlich ruhigen Schäferhund.

Als diese Frau mit ihrem “Bello” gassi ging, kam auf dem Spaziergang ein weiterer Hundespaziergänger mit einem Mischling. Die Frau wußte bereits jetzt das dies voraussichtlich wieder in üblesten Beschimpfungen vom Gegenüber enden würde.

Bello zog bereits in einem Abstand von 50 Metern so massiv an der Leine, daß die arme Frau mitmußte. 2 – 3 Meter vor dem Mischling hing sich dann Bello in die Leine, kläffend und mit gefletschten Zähnen, der Gegenüber war ganz beunruhigt und der Mischling verzog sich hinter das Herrchen.

Nun kam von der Gegenseite, “halten Sie mir bloß diese Bestie vom Leib”, als nächstes kam, “ich Zeige Sie an”, “Sie sollten wohl mal eine Hundeschule mit ihrem Zombie besuchen” “Das ist ja allgemeingefährlich”. “Ein Maulkorb wäre wohl für diese Bestie angebracht”.

Die Frau schämte sich und war zugleich wütend, denn ihr Bello ist im Freilauf oder zuHause im Garten ein wahres Lamm. Nur an der Leine spielt er verrückt, dies muß doch einen Grund haben. Geht es dir auch so?

Woher kommt die Leinenaggression?

Wie kommt es daß “Bello” der eigentlich freundliche Kumpel und Freund plötzlich zur Bestie wird. Will er den anderen Hund verbeissen oder die Herrschaft über alle übernehmen? Die Veränderung findet meist im Heranwachsenden Alter statt. Große Hunde wie “Bello” haben bereits nach der Welpenzeit eine ungeheuere Kraft an der Leine. Dabei bedeutet dies genau für den Halter durch den Zug an der Leine, daß er den Hund im Griff hat, aber genau da entsteht das Problem, für den Hund bedeutet das Ziehen an der Leine eigentlich nur Frustation.

Gerade durfte der Hund noch umhertoben und mit Artgenossen spielen und plötzlich darf er nur noch aus der Ferne das ganze beobachten. Kommt jemand zu Nahe, wird sofort Druck auf die Leine ausgeübt. Und dadurch kann aus diesem Frust auch leicht Aggression entstehen, besonders wenn das Verhalten des Hundes durch Druck und Strafe unterbinden will. Also liegt mit dem Problem der Leinenaggression genau das Problem hinter der Leine.

Durch viele Hundesportarten wie z.B. nahe beim Menschen zu laufen, oder nur der Sichtkontakt mit dem Menschen ist erlaubt, oder durch scharfe Befehle wie ein “Nein”, hilft das alles nichts, wird kräftig am Halsband gezogen, bildet der Hund mit diesen Massnahmen Fehlverknüpfungen aus. Daher empfindet der Hund näher kommende Artgenossen eher als gefährlich, weil Schmerzempfinden (durch Ziehen an der Leine) oder Unwohlsein (Befehle) damit verknüpft wird. Dies kann als Auslöser für das aggressive Verhalten an der Leine führen.

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Zwingt man einen Hund nahe am Menschen zu laufen, dann unterschreiten sie ihre Distanz zum Menschen und natürlich auch umgekehrt. Es entspricht einfach nicht ihrer Natur und daher ist auch für viele Hunde die Bereitschaft nicht gegeben dies zu tun. Nur mit ausdauerndem Training gelingt dies. Ein respektvoller Umgang beider Seiten ist daher von Nöten.

Hunde sind von Klein auf daran interessiert eigentlich keinen Streit mit anderen Artgenossen anzufangen. Darum signalisieren sie meist freundliche Absichten, wenn Sie sich frei einander nähern können (also ohne Leine). Diese freundlichen Gesten zeigen Sie meist durch

  • einen weiten Bogen rum laufen
  • den Kopf abwenden
  • schnüffeln
  • markieren
  • hinsetzen oder hinlegen

Sind sie dagegen an der Leine, sind sie eingeschränkt und können viele dieser Beschwichtigungssignale einfach nicht mehr senden und das heißt daß die Kommunikation zwischen den beiden unmöglich wird, hier spricht man dann von der Leinenaggression aus Angst.

Dabei sind eigentlich Junghunde neugierig und möchten daher auch wissen wie der Gegenüber riecht. Natürlich kann es auch zu einer Herausforderung kommen um zu sehen wer nun der stärkste im Ring ist.

Ist dann der Hund mal eher rüpelhaft, dann wird meist gleich vom “aggressiven” Hund gesprochen, was passiert, der Hundehalter wird oder ist bereits verunsichert. Er fängt dann an, anderen Hunden auszuweichen oder seinen Hund “besser” ranzunehmen, vielleicht auch noch Hundeschulen zu besuchen oder vielleicht auch Hilfsmittel (teils auch verbotene Hilfsmittel) einzusetzen. Die Angst daß man auf dem Amt gemeldet wird steigt täglich. Genau daß ist das was den Hund negativ beeinflusst.

Wird von der Weite bereits ein anderer Hund gesichtet dann steigt der Streßhormonhaushalt beim Halter und genau das riecht der Hund und kann dies einschätzen. Daher beginnt der Hund noch früher mit der Abwehr und der daraus resultierenden Aggression zum Gegenüber. Es kommen bei der Leinenaggression viele Komponenten zusammen die diese aktiv fördern.

Es gibt natürlich auch Hunde, die bei einer Artgenossenbegnung oder einer Begegnung mit einem anderen Menschen sich durch die Leine zurückholen lassen und doch dabei freundlich bleiben. Dies liegt auch am Wesen und der Erziehung des Hundes. Doch diese Hunde sind leider in der Minderzahl und der Halter weiß das nicht mal selbst, daß er mit seinem Hund soviel Glück hat.

leinenaggression spaziergang
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Wird von Klein Auf ein junger Hund immer dran gehindert, Kontakt zu Artgenoosen oder auch zu anderen Menschen aufzunehmen, werden für ihn die Artgenossen oder die anderen Menschen Auslöser seines Frustes, der sich dann lautstark, durch bellen, oder auch durch das reinhängen in die Leine zeigt.

Natürlich gibt es auch die ein oder andere schlechte Erfahrung wenn ein Hund angeleint ist und von einem Artgenossen angefallen wird und vielleicht sogar verletzt wird. Denn hier wird das ganze dann Traumatisch, denn der Hund weiß, der Halter wehrt die Angriffe auf mich nicht ab, aber ich kann auch nicht fliehen da ich an der Leine bin. Dies prägt sich sehr negativ in die Hunde ein und diese sollten dann aber auch ein Spezialprogramm absolvieren, denn sonst wird man bei jedem Spaziergang lustloser, denn es macht einfach keine Freude wenn der Hund so unnormal reagiert.

Tipps gegen Leinenaggression

Um das Fehlverhalten vorzubeugen ist eine passende, schmerzfreie Ausrüstung dringend von Nöten. Hunde sollten dabei am richtig sitzenden Brustgeschirr an einer 3 Meter Leine (ohne Auszug) geführt werden. Sinnvolles Leinenlauftraining ist elementar, damit auch der hinter der Leine weiß wie man auf verschiedene Bewegungen der Leine durch den Hund reagieren muß.

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Dabei spielt natürlich das Alter, die Rasse, die Herkunft, die Ängstlichkeit, der Gesundheitszustand und die Hunde Erfahrung eine entscheidenden Rolle. Das Training sollte daher individuell auf die Bedürfnisse von Mensch und Hund angepasst werden.

Unerwünschtes Verhalten dabei einfach zu verbieten, oder noch schlimmer zu bestrafen, ist dabei nicht zielführend. Hunde müssen in einer verzwickten Situation auch eine andere Möglichkeit finden wie sie sie lösen. Welches hier die beste Lösung ist, zeigt meist der betreffende Hund selbst und zwar durch seine eigene Individualität.

Aggressionsverhalten ist immer von Emotionen her ausgehend, deshalb müssen die Emotionen so verändert werden, damit sich dein Hund in der Umgebung wohl fühlen kann.

Was hilft wirklich gegen Leinenaggression? Diese 7 Tipps können dir dabei helfen:

  1. Die Ursache für die Leinenaggression sollte abgeklärt werden
  2. Situationsabhängige Kommandos einsetzen
  3. Dem Gegenüber freundlich begegnen.
  4. Selbst locker bleiben und nicht verkrampfen.
  5. Aufgaben schaffen die in dem brenzlicgen Moment wichtiger für den Hund sind.
  6. Probleme die vielleicht ernst werden können, von vorneherein aus den Weg gehen
  7. Um Unterstützung bitten (Online Hundeschule oder Hundeschule vor Ort).

Beispiel von oben, unsere Empfehlung

Wir würden für das obige Beispiel folgendes empfehlen, entweder eine geprüfte Hundeschule vor Ort aufsuchen, die die Leinenaggression auch in ihrem Reportoire haben, oder es gibt auch Top Onlinekurse die sich mit diesem Thema beschäftigen. In beiden Fällen würde “Bello” mit Sicherheit sein aggressives Verhalten verlieren und alles mit anderen Augen sehen.

  1. Was hilft gegen Leinenaggression?

    7 Tipps die dir im Umgang mit der Leinenaggression helfen können:

    1. Die Ursache für die Leinenaggression sollte abgeklärt werden
    2. Situationsabhängige Kommandos einsetzen
    3. Dem Gegenüber freundlich begegnen.
    4. Selbst locker bleiben und nicht verkrampfen.
    5. Aufgaben schaffen die in dem brenzlicgen Moment wichtiger für den Hund sind.
    6. Probleme die vielleicht ernst werden können, von vorneherein aus den Weg gehen
    7. Um Unterstützung bitten (Online Hundeschule oder Hundeschule vor Ort).

  2. Woher kommt Leinenaggression?

    Durch den ausgeübten Zug an der Leine bei Annähern von Artgenossen kann Frust entstehen, dieser Frust wandelt sich in Leinenaggression um, da die Hunde mehr oder weniger gezwungen werden sich anzunähern, obwohl sie es vielleicht gar nicht möchten.

  3. Warum rastet mein Hund an der Leine regelrecht aus?

    Viele Hunde sehen darin eine territoriale Aggression. Hierbei geht es dann darum, den Bereich, in dem sie sich gerade befinden, zu verteidigen. Weitere Artgenossen sind dann unerwünscht, am besten sollten sie vertrieben werden.

  4. Wie trainiere ich Leinenaggression?

    Distanz einhalten ist das A und O der Leinenaggression, du kannst dies entweder in einer Online Hundeschule oder einer Hundeschule vor Ort lernen.

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