Urlaub mit Hund – auf was mußt du achten?
Urlaub mit Hund, es gibt einiges zu beachten.
Der Wunsch nach einem Hund ist oft schneller da, als daß man die Konsequenzen bedenkt. Ein ganzes Leben stellt sich plötzlich um. Man muß lieb gewordene Gewohnheiten über Bord werfen.
So erging es einem frisch gebackenen Herrchen am ersten Tag. Der Hund durfte nicht mit in die Backstube zum allmorgendlichen Brötchen holen.
An der Zahnarztpraxis prangte ein dickes Schild mit brav sitzendem Vierbeiner und rotem Balken quer durch. Wie selbstverständlich darf man plötzlich nicht mehr mit Dackel und Co in den Supermarkt marschieren – Schranken überall.
Das Leben verändert sich kolossal. So auch bei der nächsten Frage:
Wohin fahren wir denn diesmal in Urlaub? Die Frage stellt sich nämlich plötzlich anders. Wohin können wir unseren Hund überhaupt mitnehmen, und welches Verkehrsmittel wählen wir am besten?
Da schränkt sich mitunter der Aktionsradius schon gewaltig ein. Aber keine Sorge. Auch mit Hund kann man heutzutage fast überall Urlaub machen. Man muß ihn nur vorbereiten – und sich dafür Zeit nehmen.
Denn mitunter erfordert es je nach Land ein halbes Jahr Vorbereitung. Es gibt inzwischen viele hundefreundliche Hotels und Pensionen.
Ganz abgesehen von Restaurants, in denen die Besitzer oft selber (Wach-) Hunde halten.
Auch ins Ausland kann man Hunde mitnehmen. Man muß nur zuvor die entsprechenden Einreisebestimmungen genau studieren. Und da bietet sich das Internet als zuverlässige Quelle an.
Wie gesagt, Reisen mit Hund erfordert ganz einfach eine viel intensivere Vorbereitung. Nichts ist unmöglich, wenn man den vorgeschriebenen Weg geht. Und bitte ja nicht erst auf die irre Idee kommen, den kleinen Schoßhund irgendwie durch die Barrieren zu schmuggeln.
Das geht garantiert schief. Da ist es schlichtweg einfacher, sich etwas Zeit zu nehmen. Die Reise mit dem Vierbeiner muß gut organisiert sein. Man fährt ja auch nicht aufs Geratewohl so einfach für ein paar Wochen an die Riviera oder fliegt mal eben in die Dominikanische Republik.
Selbst auf Schiffsreisen kann man unter Einschränkungen Hunde mitnehmen – nur gewußt wie. Aber, es gibt natürlich auch Empfehlungen dafür, wo und wie Du am besten nicht mit Deinem Hund Urlaub machen solltest.
Dazu sollen dir dieser Artikel und die nachfolgenden helfen einen entspannten Urlaub mit Hund zu haben, um auch die schönsten Wochen des Jahres unbeschadet und streßfrei zu erleben.
Diese Artikel sollen dir nützliche Tipps und eine Checkliste für Deinen Urlaub mit Hund mit auf die Reise geben. Mit diesem Ratgeber hast Du den ersten Schritt für einen erholsamen Urlaub zusammen mit Deinem geliebten Vierbeiner getan.
Denn auch Dein Hund braucht Urlaub. Nun nimm Dir die Zeit, Tipps und Anregungen aus diesen Artikeln umzusetzen.
2. Teil Das Verreisen mit Hund
3. Teil die ultimative Reisecheckliste für den Hund
Die richtigen Vorbereitungen für den Urlaub mit Hund
Deine ganz persönliche Checkliste
So wie jeder Mensch unterschiedliche Vorstellungen von seinem Urlaub hat, so plant auch jeder Hundehalter individuell. Der eine fühlt sich im Ferienhaus freier. Der andere mag die Annehmlichkeit eines Luxushotels mit Bedienung.
Oder man liebt die Berge, das Meer, die Metropolen der Welt. Andere fühlen sich auf dem Meer in grenzenloser Freiheit. Ob Abenteuerurlaub oder Faulenzer Wochen, alles will richtig vorbereitet sein. Und mit Hund muß man eben noch mehr bedenken.
Wichtig ist also die ganz persönliche Checkliste für den Urlaub mit Hund. Habe ich mich für ein Urlaubsziel entschieden, folgt sofort die Frage: Kann ich dorthin auch meinen Hund mitnehmen?
Etwa in das ausgewählte Hotel oder in das Ferienhaus. Wenn diese Frage nicht sofort am Anfang steht, können alle Pläne und Überlegungen schnell wieder Makulatur werden.
Als Hundehalter muß man noch viel mehr bedenken, etwa wenn ich ein Hotelzimmer gefunden habe. Darf ich meinen Hund auch mit ins Restaurant nehmen?
Wenn nicht, wer paßt auf den lieben Vierbeiner auf, oder bleibt er gar alleine im Zimmer?
Vielleicht will ich ja auch im Urlaub mal ein Konzert besuchen, in die Oper gehen oder nur shoppen. Was passiert dann mit meinem Hund?
Bei der Faulenzer Variante möchte ich bestimmt mal bequem am Strand liegen. Sind dort auch Hunde erlaubt?
Oder möchte ich nicht auch für ein paar Stunden mal alleine sein und nicht immer den Ball für Kira werfen?
Alles Fragen, die gleich zu Beginn auf die Checkliste beim Urlaub mit Hund gehören. Und noch viel mehr. Wie reise ich denn? Mit dem Auto, der Bahn oder gar dem Flugzeug?
Da wird es aber noch komplizierter. Und wenn ich ins Ausland will, welche Bestimmungen muß ich einhalten? Vor allem aber muß die Frage bedacht sein: Wie komme ich denn mit Hund wieder zurück nach Deutschland?
Denn hier liegt häufig der Pferdefuß.
Die Europäische Union hat nämlich ganz besondere Bestimmungen zum Schutz ihres Einzugsbereichs erlassen.
Zum Beispiel, daß Hunde ab demnächst unbedingt einen Chip unter ihrem Fell haben müssen. Ganz zu schweigen von einem lückenlosen Impfnachweis mit aktuellem Impfschutz.
Sonst kommst Du beziehungsweise Dein Hund nicht so ohne Weiteres, jedenfalls nicht ohne Quarantäne, wieder ins eigene Land zurück.
Und wer will seinem Hund schon einen wochenlangen Käfig in einer Quarantänestation am Flughafen zumuten?
Manche Länder wie China zum Beispiel setzen generell alle Hunde, die ins Land mit einreisen sollen, unter eine 30-tägige Quarantäne. Da überlegt man doch schon, ob man unbedingt mit Hund ins Reich der Mitte verreisen möchte.
Das alles gehört in die ganz persönliche Checkliste.
Der blaue Heimtierausweis der Europäischen Union
Der blaue Heimtierausweis der Europäischen Union (Pet Passport) ist inzwischen weltweit anerkannt. Er enthält alle wichtigen Daten über Halter und Hund – in Deutsch und auf Englisch.
Vor allem aber die durchgeführten Impfungen und den aktuellen Impfschutz. Ganz wichtig ist dabei die Bestimmung des wirksamen Impfschutzes gegen Tollwut.
Hat der Hund genug Antikörper gegen Tollwut im Blut? Dieser so genannte Titer muß in einem anerkannten Labor zuvor durch Blutentnahme beim Tier bestimmt werden.
Ein wirksamer Schutz gegen Maul- und Klauenseuche, Staupe und Würmer ist beim Hund ebenso wichtig.
Aber er wird nicht unbedingt von allen Ländern verlangt. In der Regel wiederholt man die Impfung immer nach einem Jahr, die Wurmkur erfolgt alle halbe Jahre.
Das garantiert einen dauerhaften Schutz. Dies alles ist im Hundepaß dokumentiert. Ab 2012 müssen zudem alle Hunde in der Europäischen Union gechipt sein, bis dahin reicht auch eine entsprechende Tätowierung.
Der Mikrochip wird bei Weibchen in die linke Halsseite des Hundes implantiert, bei Rüden in die rechte Halsseite per Spritze unter die Haut gegeben. Natürlich reist man als Europäer am einfachsten in die Länder der Gemeinschaft – nicht nur, weil hier die Standards ähnlich sind, sondern auch weil es am unproblematischsten ist.
Die wichtigsten Bestimmungen im Ausland
Manche Länder wie Frankreich verlangen neben der üblichen Leinenpflicht auch einen Maulkorb.
Das muß man vor Antritt der Reise wissen. In südlichen Ländern sind bestimmte Krankheitserreger wie die Sandfliege zu beachten.
Sie kann nicht nur bei Hunden zu ernsthaften Krankheiten führen. Auch auf Menschen überträgt die kleine Fliege Parasiten.
Vorher sollte man sich also generell nach Gefahrenquellen im Ausland erkundigen. Hier hilft auch die Seite des Auswärtigen Amtes in Berlin.
Sie gibt spezielle Auskünfte zu einzelnen Ländern:
Oft ist besondere Vorsicht geboten. Auch Zecken sind in südlichen Ländern eher anzutreffen. Manche Länder verlangen auch einen vom Tierarzt beglaubigten Zeckenschutz kurz vor Antritt der Reise, manche auch eine Wurmkur.
Generell lohnt es sich beim Urlaub mit Hund, immer auch die aktuellen Hinweise der jeweiligen Länder selbst einzusehen. Es gibt nämlich so unterschiedliche Bestimmungen.
Nur eine Feinheit: Wer beispielsweise mit seinem Hund nach Paraguay reist, muß als Transitpassagier in der Regel Zwischenstopp in Brasilien einlegen (auch Argentinien, Chile, Bolivien oder Lateinamerika sind möglich).
Bleibt der Reisende nur im Transitbereich, sind keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Verläßt er ihn aber, etwa weil der Zwischenaufenthalt zehn Stunden dauert, muß er zuvor beim brasilianischen Generalkonsulat in Frankfurt oder einer anderen Stelle den Tierpaß beglaubigen lassen.
Auch verlangt Paraguay beispielsweise zuvor eine Beglaubigung der Tierdokumente durch die Botschaft in Berlin. Dafür muß das Ganz erst einmal ins Spanische übersetzt werden. Alles Feinheiten, die es zu beachten gilt. Es ist also gar nicht so einfach, mit Hund zu verreisen.
Die Bestimmungen für Einreise von Hunden in die am meisten gewählten Urlaubsländer
Auf den folgenden nützlichen Websites findest Du zusammengefaßt Bestimmungen für die Einreise von Hunden in häufig gewählte Reiseländer:
- Tierschutzbund viele Länder aufgeschlüsselt
- Australien Einreisebestimmungen für Hunde und Katzen
- Mit dem Hund nach England
Da sich aber auch die Bestimmungen immer aktualisieren können, vergewissere Dich immer über die aktuelle Lage. Schaue ins Internet auf den genannten Seiten nach.
Außerdem: Die gängigen Suchmaschinen bieten dazu neueste Informationen. Gib zum Beispiel ein „Mit Hund nach Spanien“, oder „Reisen mit Hund“, oder „Einreise mit Hund nach Österreich“, oder „Hund nach USA“. Du wirst dort gleich auf mehreren Seiten Bestimmungen finden.
Auf die Feinheiten kommt es manchmal an
Sehr wichtig sind auch die offiziellen Seiten der einzelnen Länder (in den Suchmaschinen Ländernamen eingeben und die offizielle Seite aufrufen). Du erhältst in der Regel einen Link auf die Rubrik „Mitnahme von Tieren/Hunden“. Im Zweifel rufe die Botschaft oder das Generalkonsulat des Landes in Deutschland an. Aber auch das ist nicht immer Garant für abschließende gesicherte Infos.
Das brasilianische Generalkonsulat in Frankfurt konnte nicht autorisiert klären, ob eine offizielle Beglaubigung des Europäischen Heimtierausweises nur für den Transit nötig ist. Gesichert hätte man diese Auskunft nur durch einen Anruf bei der Nationalpolizei am Transitflughafen, in dem Fall in Sao Paulo, bekommen können.
Manchmal wird der Transport von Tieren auch nicht wirklich so heiß gegessen wie er gekocht wird. So kann es einem durchaus passieren, daß man dann plötzlich für die Einreise eines Hundes mehr als 600 Euro an einen teils zweifelhaften Service loswird.
Da wird man dann mit viel Aufhebens direkt an der Paßkontrolle, die mit ein paar Dollar zuvor bestochen wurde, abgeholt.
Ein bestellter Veterinär erscheint persönlich, der auch zuvor seine paar Dollar erhält und uns das Bestätigungsdokument schon vorher ausgestellt hat.
Alles wird so getan, als sei es sehr geschäftsmäßig, wenn man dann auch an der Zollkontrolle vorbeigeschleust wird. Und man wundert sich dann, daß die vorher nicht abgeklärten 620 Euro verlangt werden, von zwielichtigen juristischen Büros, die oftmals keine offizielle Akkreditierung haben.
Also der Rat: Wenn man solchen Service unbedingt in Anspruch nehmen will, vorher die Kosten abklären. Sonst gibt´s unliebsame Überraschungen. Und ob ein solcher Service überhaupt notwendig ist, wenn man sich an die offiziellen Regeln hält, ist obendrein zweifelhaft.
Wie gesagt, nichts wird so heiß gegessen, wie es offiziell gekocht wird. Das zeigt auch das Beispiel Frankfurter Flughafen.
Da marschiert man doch glatt mit Kleinhund in einer unauffälligen Box unkontrolliert durch den Zoll und führt damit alle europäischen Anstrengungen zur Vermeidung von Seuchen ad absurdum.
Lückenlose Kontrollen gibt es nirgendwo. Und wenn die Zöllner gerade mal keine Lust haben und ihren Plausch halten, na ja, dann geht halt eben alles so durch.
Man darf es aber nicht darauf ankommen lassen. Und Roulett spielen wollen? Weder beim Bestechungsgeld im Ausland noch bei der Hoffnung, man kommt schon irgendwie so durch.
Im Zweifel hängt man in der Falle. Und das geht zu Lasten des Tieres, das unter Umständen dann 30 Tage lang in einer Quarantänestation bleiben muß. Lieber den korrekten Weg gehen, oder wenn es zu schwierig wird, notfalls ein anderes Reiseziel aussuchen.
Wie sind Klima und Umfeld im Reiseland?
Man sollte unbedingt auch einen Blick auf die Situation im Urlaubsland selbst werfen wenn man Urlaub mit Hund vorhat.
Wie werden Hunde in Spanien oder Griechenland behandelt, was gelten sie in Südamerika oder Asien?
Oft ist es nämlich so, daß Hunde in solchen Ländern eher auf der Straße anzutreffen sind, denn im Haus.
Insofern können Spielkameraden dann auch ansteckend sein und Krankheiten übertragen.
Generell gilt für südliche Länder, daß Hunde dort eher als zu lästige Plage angesehen werden. Man muß also vorher wissen, ob man seinen Vierbeiner einem solch unfreundlichen Klima aussetzen will.
Apropos Klima: Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Wie kommt ein Husky mit tropischen Temperaturen klar? Oder verträgt ein Pinscher arktische Kälte?
Und wo die Hunde wie in Südostasien gar auf der Speisekarte stehen, überlegt man sich dreimal, seinen Vierbeiner mitzunehmen oder gar überhaupt die Gegend ganz zu meiden.
Auch übertriebener Lärm kann für Hunde Streß bedeuten. In manchen Ländern wird bei jeder Gelegenheit geknallt, ob Nationalfeiertag oder Hochzeit.
Erkundige Dich und schütze Deinen Hund vor solchem Streß. Lasse Ihn zu Hause. Setze Ihn nicht der direkten Lärmquelle aus.
Dämpfe die Knallerei durch etwas lautere Musik daheim. Lenken Deinen Vierbeiner ab.
Manche Urlaubsgebiete wie Formentera im Mittelmeer oder Gomera im Atlantik erreichst Du nur per Schiff beziehungsweise Fähre. Kann mein Hund mitreisen? Und noch ein genereller Hinweis für alle Urlaubsreisen mit Hund:
Sollte Dein Hund läufig sein, besorge Dir ein entsprechendes Schutzhöschen, eine Art Pampers, damit Dein Vierbeiner nicht unterwegs „ausläuft“. Das könnte hier und da unangenehme Folgen haben…
Im 2. Teil zum Thema Urlaub mit Hund geht es dann direkt um das Verreisen mit Hund.
Auf was muß ich achten wenn ich mit dem Auto, Zug, Schiff oder sogar Flugzeug verreise und meinen Hund mitnehmen will.
Im 3. Teil kannst du dir deine ultimative Reisecheckliste für den Hund downloaden.